Extrakoporale Photopherese

Blutwäsche zur Immuntherapie

Bei der extrakorporalen Photopherese handelt es sich um eine relative neue Form der Apherese (umgangssprachlich „Blutwäsche“ oder „Blutreinigungsverfahren“). Wie die PUVA-Therapie ist auch die extrakorporale Photopherese eine „Photoimmuntherapie“, bei der eine photosensibilisierende Substanz, das sogenannte 8-Methoxypsoralen, eingesetzt wird.

Bei der extrakorporalen Photopherese wird zunächst das Blut des Patienten mittels einer speziellen Zentrifuge aufgetrennt, Leukozyten-angereichertes Blutplasma (der sogenannte „buffy coat“) gesammelt und in einem extrakorporalen Kreislauf einer kontrollierten UV-A-Bestrahlung ausgesetzt (Wellenlänge 365 Nanometer, durchschnittliche UV-Exposition der Leukozyten 1,5 J/cm2). Die Gesamtdauer der Behandlung beträgt ca. drei bis vier Stunden. Im Anschluss an die Bestrahlung wird das Blut zum Patienten zurückgeführt. Das bestrahlte Blut wird hierdurch dem nicht-bestrahlten Immunsystem präsentiert und soll neben den direkten zytostatischen/zytotoxischen Effekten an den bestrahlten Zellen eine Immunmodulation des nicht-bestrahlten Immunsystems bewirken.

Jährlich werden im Photopherese-Zentrum 800 extrakorporale Photopheresen durchgeführt. Damit gehört unser Zentrum zu den größten in Deutschland.

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Behandlungsspektrum

Die primäre Indikation der extrakorporalen Photopherese ist das erythrodermische kutane T-Zell Lymphom bzw. dessen leukämische Variante, das Sézary-Syndrom.

Daneben behandeln wir in dieser Abteilung folgende weitere Erkrankungen:

  • Graft versus Host Disease
  • Systemische Sklerodermie
  • Erythrodermisches atopisches Ekzem

Patienteninformation

Behandlungszeiten:

Montag bis Freitag 08.00 – 16.00 Uhr

Terminvereinbarung zur Erstvorstellung:

Bei neuen Patienten, die für eine Behandlung mit extrakorporaler Photopherese in Frage kommen, erfolgt die Erstvorstellung über die allgemeine dermatologische Ambulanz. Termine können unter 0234/509-3420 vereinbart werden.

Patienten benötigen hierfür eine Facharztüberweisung vom Dermatologen aus dem laufenden Quartal.

Terminvereinbarung für Verlaufsvorstellungen:

Patienten, die bereits mit extrakorporaler Photopherese behandelt werden, können Verlaufstermine unter 0234/509-3112 vereinbaren.

Behandlungsfrequenz:

In der Regel erfolgen zunächst sechs bis acht Zyklen (zwei aufeinanderfolgende Photopheresen) in 14-tägigen Abständen, anschließend können die Zyklen auf vierwöchige Intervalle gestreckt und später je nach Therapieansprechen erneut verlängert werden. Ein Ansprechen auf die Behandlung zeigt sich meist erst nach drei bis sechs Monaten, somit handelt es sich bei der extrakorporalen Photopherese um eine längerfristige Behandlung. Da es während und nach der Behandlung durch die entstehenden Pendelvolumina zum Teil zu stärkeren Kreislaufproblemen kommen kann, erfolgt die extrakorporale Photopherese in einem stationären eintägigen Setting unter engmaschigem Monitoring.