Train2hear - Ein digitales CI-Trainingsprogramm lässt Patienten und Experten aufhorchen

Auf sehr großes Interesse von fast 100 Teilnehmern stieß bei einer Infoveranstaltung im Februar 2020 die Präsentation eines sehr innovativen, Computer-basierten Programms für ein effektives und flexibel nutzbares Hörtraining für Träger eines Cochlea-Implantates.

Die zentrale Bedeutung von Therapieverfahren zur Hörverbesserung ist in der Fachwelt unstrittig: Gutes Hören ist für viele Formen der Kommunikation und der sozialen Teilhabe in der Gesellschaft nicht hoch genug einzuschätzen. Heutzutage stehen dem Betroffenen dafür zahlreiche Möglichkeiten bis hin zur Cochlea-Implantation zur Verfügung. Um die neuen Höreindrücke trainieren und besser zu verarbeiten, ist ein Hörtraining sehr hilfreich. Digitale Lösungen stellen dabei ein zeit- und kostengünstiges Verfahren dar, die steigende Nachfrage zu decken. Entscheidende Vorteile sind dabei, dass Patienten die Zeit, die Dauer und den Ort für das Training jederzeit selbst wählen können. Sie benötigen dafür in Zukunft lediglich ein Smartphone, ein Tablet oder einen PC auf dem das Trainingsprogramm als App aufgespielt ist.

Im Rahmen eines EU-geförderten Forschungsprojektes hat ein interdisziplinäres Expertenteam über einen Zeitraum von 36 Monaten dieses digitales Hörtrainingsprogramm für CI-Träger mit dem Projektnamen „Train2hear“ entwickelt. In diesem steht eine sehr praxisnahe Europareise im Mittelpunkt. Projektpartner sind dabei unter der Führung des Bochumer Hörkompetenzzentrums (Prof. Christiane Völter und Prof. Stefan Dazert), die Bochumer Hochschule für Gesundheit (Prof. Kerstin Bilda), das Gesundheitskompetenznetzwerk Medecon, der Software-Entwickler „Q2WEB“ und die Firma Kampmann-Hörsysteme.

Bei der Entwicklung lag der Fokus darauf, ein möglichst eng an Patientenbedürfnissen orientiertes Programm zu schreiben. Dazu hat das Team des Bochumer Hörkompetenzzentrums im Vorfeld knapp 90 Betroffene ausführlich nach ihren Technik- und Nutzungsvorlieben befragt. Als ein erstes Prototyp-Programm geschrieben war, hat eine weitere Gruppe von Cochlea-Implantat-Trägern „Train2hear“ ausführlich getestet. Deren so gut wie einhelliges Urteil macht den Entwicklern des Programms viel Mut: So lobte die Testgruppe vor allem das leichte Handling, die Individualisierung, die Anbindung an den Therapeuten sowie die Lernfähigkeit des Programms (automatische Anpassung an den Lernfortschritt des Nutzers). Und wörtlich fügten noch einige Patienten hinzu: „Hat mir viel Spaß gemacht, würde gern damit weitermachen.“, „Hab’s genossen und die eingebauten Motivationen waren sehr hilfreich.“ und „Mein Hören hat sich damit wirklich verbessert.“

Gleichwohl muss „Train2hear“ noch eine Zeit lang im Detail weiterentwickelt werden bevor es Marktreife erlangt. Nach den rundum erfolgreichen Erfahrungen mit dem Prototyp will sich das Entwicklerteam dafür einsetzen, dass möglichst alle CI-Patienten davon profitieren können und dass nach Möglichkeit sämtliche Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Interessierte im Netz unter www.train2hear.de oder telefonisch unter 0234 / 509-8580 (CI-Team im Hörkompetenzzentrum Bochum).

Train2Hear - Teletherapeutisches Hörtraining

Hörstörungen haben sowohl im Kindes-, aber auch im Erwachsenenalter eine große
Bedeutung für die körperliche, psychische und soziale Entwicklung. Neben einer
konservativen und operativen Behandlung derselben kann auch ein Hörtraining dazu
beitragen, das Hörvermögen zu verbessern. Mit Blick auf die demographische
Entwicklung und die zunehmende Anzahl an Schwerhörigen im höheren Lebensjahr
bedarf es in Zukunft neuer Konzepte in der Hörrehabilitation. Die Digitalisierung stellt
hierbei eine zukunftsweisende Möglichkeit dar, auch stärker die Betroffenen in die
Therapie einzubeziehen.
Das Projekt „Train2Hear“, das durch die Europäische Union und das Land NordrheinWestfalen gefördert wird, stellt eine Kooperation des Cochlea-Implantat-Zentrums
Ruhrgebiet der Universitäts-HNO-Klinik des St. Elisabeth-Krankenhauses Bochum mit
der Firma Kampmann Hörsysteme, Bochum, der Hochschule für Gesundheit, Bochum
und der Q2WEB GmbH, Düsseldorf dar.

Ziel des Projekte ist die Entwicklung und Erprobung eines adaptiven teletherapeutischen Hörtrainings für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen.

Um eine 
individualisierte Hör- und Sprachrehabilitation zu ermöglichen, soll sich das
innovative Übungsprogramm interaktiv an den Leistungsstand und an die Bedürfnisse
der Betroffenen anpassen. Eine Kombination aus einem selbstständigen, webbasierten
Training und einer fachlichen Anleitung und Begleitung soll dazu beitragen, eine
strukturierte und wirksame Therapie für den Alltag anzubieten.
Für weiterführende Informationen über das Projekt besuchen Sie gerne die Homepage

Forschungsprojekt Train2Hear

Im Rahmen des Forschungsprojektes Train2Hear fand am 20. November 2018 der zweite Anwenderworkshop im Cochlea-Implantat Zentrum des St. Elisabeth Hospitals der Ruhr-Universität Bochum statt. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer digitalen Rehabilitationsplattform für Menschen mit Höreinschränkungen. Das Projekt, welches noch bis Februar 2020 läuft, ist von der EU und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Um das Hörtraining
möglichst gut an die Bedürfnisse der Zielgruppe anzupassen, werden potentielle AnwenderInnen im Rahmen von Anwenderworkshops mit in den
Entwicklungsprozess eingebunden.
18 CI-TrägerInnen erprobten an diesem Tag die aktuelle Version des entwickeltenHörtrainingsprogramms an einem Tablet. Während die Probanden die Hörübungen testeten, wurden sie jeweils von einem Software-Entwickler und einer Logopädin begleitet. Alle Teilnehmer zeigten Interesse und Freude an der Nutzung des Programms. Sie können sich vorstellen, ein solches Programm auch zu Hause zu nutzen. Sowohl der Aufbau als auch die Inhalte des aktuellen Demonstrators wurden von den TesterInnen positiv bewertet. Das Projektteam erhielt zudem auch wertvolles Feedback für die Optimierung und Weiterentwicklung der Übungsplattform.
Das Projektteam bedankt sich bei allen TeilnehmerInnen für die gelungene Veranstaltung.
Bei Fragen zum Projekt können Sie sich gerne an Frau Schirmer und Frau PD Dr. Völter (Cochlea-Implantat-Zentrum Ruhrgebiet) wenden.

Tag der Sinne

Am Sonntag, den 07.Oktober 2018 veranstaltete das CI-Zentrum Ruhrgebiet des St. ElisabethHospitals der Ruhruniversität Bochum gemeinsam mit der Firma MED-EL zum ersten Mal einen „Tag der Sinne“ im Hörsaalzentrum des St. Josef-Hospitals Bochum. Passend zum Motto: „Altern mit allen Sinnen – wie kann dies gelingen?“ gab es neben interessanten Fachvorträgern auch Zeit für ein persönliches Gespräch mit den Experten und die Gelegenheit kostenfrei an einem Hör-, Seh-, Tast- und Riechtest teilzunehmen.
Vortragende waren Frau PD Dr. Christiane Völter (HNO-Klinik Bochum), Dr. Ute Brüne-Cohrs (Gerontopsychiatrie Bochum), Dr. Jan-Peter Thomas (HNO-Klinik Bochum), PD Dr. Jonas Park (HNOKlinik Bochum), Dr. Inga Kersten-Gomez (Augenklinik Bochum) und Prof. Dr. Rainer Wirth (Geriatrie Bochum). Die Themen der Fachvorträge bezogen sich auf das Hören, Sehen, Riechen und Schmecken im Alter, aber auch auf die Veränderungen des Gehirns und Schwindelbeschwerden im Alter. Die Vorträge endeten mit einem Beitrag dazu, wie Altern gut gelingen kann.
Die Veranstaltung war gut besucht und viele der Teilnehmer lobten die alltagsnahe Themenauswahl,die Möglichkeit verschiedene Sinnenorgane vor Ort testen zu können und die persönlichen Gespräche mit den Experten.