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Kinder- und Jugendendokrinologie und Diabetologie
Die Kinder- und Jugendendokrinologie beschäftigt sich mit Erkrankungen die das Hormonsystem betreffen. Hierzu zählen sowohl häufige Krankheitsbilder wie Kleinwuchs oder Störungen der Pubertätsentwicklung, aber auch die selteneren Erkrankungen die die Schilddrüse, die Nebenniere oder den Knochenstoffwechsel betreffen. Auch zentral bedingte hormonelle Erkrankungen durch Veränderungen an der Hirnanhangdrüse z. B. bei kindlichen Tumoren werden bei uns betreut.
Schwerpunkte der Abteilung liegen in der Behandlung des Diabetes im Kindesalter sowie in der Diagnostik und Behandlung seltener Erkrankungen des Knochens in Zusammenarbeit mit dem Skoliose Zentrum Ruhr und der Abteilung für Humangenetik.
Auch seltene Hormonerkrankungen werden in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Seltene Erkrankungen Ruhr CeSER spezialisiert behandelt. Wir bieten die ganze Breite der genetischen, hormonellen und radiologischen Diagnostik an und stehen über Expertennetzwerke in engem Austausch mit anderen Zentren. Jugendliche, die bald volljährig werden, können unsere Transitionsschulungen durchlaufen und in der Sektion für Endokrinologie und Diabetologie internistisch weiterbetreut werden.
Wir sind Mitglied in den europäischen Referenznetzwerken zu seltenen endokrinologischen Erkrankungen ENDO-ERN und seltenen Knochenerkrankungen ERN BOND.
Team
Prof. Dr. Corinna Grasemann
komm. Leitung Kinderendokrinologie- und Diabetologie
Schwerpunkte
- Diabetes Typ I
- Diabetes Typ 2
- MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young)
Diabetes mellitus Typ 1 ist eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Insulinzufuhr erforderlich macht. Die Ursachen für die Entwicklung dieser Erkrankung sind vielfältig und noch nicht abschließend geklärt. Die typischen Symptome - starker Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit und Gewichtsverlust - treten auf. Die Behandlung erfolgt mit Insulin, das nach verschiedenen Strategien zugeführt wird. Eine regelmäßige Stoffwechselkontrolle zur Überprüfung des Behandlungserfolges muss durchgeführt werden.
Diabetes mellitus Typ 2 wird oft noch als "Altersdiabetes" bezeichnet. Die Entwicklung in den letzten Jahren hat allerdings gezeigt, dass diese Form des Diabetes weltweit und in Deutschland zunehmend auch im Kindes- und Jugendalter auftritt. Neben Erbfaktoren sind insbesondere auch Lebensgewohnheiten mit Fehlernährung und daraus resultierendem Übergewicht sowie mangelnder körperlicher Aktivität verantwortlich. Die Ursache der Erkrankung ist kein Insulinmangel wie bei Diabetes mellitus Typ 1.
MODY (Maturity Onset Diabetes of the Young) ist die Bezeichnung für eine Sonderform des Diabetes mellitus. Sie tritt meist vor dem 25. Lebensjahr auf und wird in Familien von Generation zu Generation weitergegeben. Ein spezieller molekulargenetischer Nachweis ist möglich. Bisher sind elf verschiedene MODY-Formen bekannt. Die Behandlung erfolgt diätetisch oder medikamentös.
Diabeteszentrum
Das Diabeteszentrum, zertifiziert durch die Deutsche Diabetes Gesellschaft DDG wird durch den erfahrenen und Focus prämierten Kinder- und Jugenddiabetologen Eggert Lilienthal geleitet. Im Team arbeiten Fachärztinnen und Fachärzte, Diabetesberaterinnen, Ernährungsberaterinnen, Diplom-Psychologinne, eine Diplom-Sozialarbeiterin und speziell geschulte KinderkrankenpflegerInnen. Wir betreuen rund 300 Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ I und II.
Wenn Sie Ihr Kind in der Diabetesambulanz vorstellen möchten, benötigen Sie einen Termin.
Terminvereinbarung
Mo. - Fr.: 8.00 - 12.00 Uhr
Telefon 0234/509-2631
Telefax 0234/509-2627
Ambulanzzeiten nach Terminvereinbarung
Mo.: 13.30 - 16.30 Uhr
Di.: 13.30 - 17.30 Uhr
Mi.: 14.00 - 17.00 Uhr
Do.: 12.30 - 17.00 Uhr
Termine am Vormittag nach Vereinbarung
Das Diabetes-Team der Universitäts-Kinderklinik
Leitung
Eggert Lilienthal
Leiter Diabetologie
Kinder- und Jugendmedizin
Ärztin
Diabetesberaterinnen
Sozialarbeiterin
Psychologe
Gabriela Mansour
Psychologin
Kinder- und Jugendmedizin
Station Päd 2
Examinierte Kinderkrankenschwestern mit Schwerpunkt Diabetes mellitus
Telefon 0234/509-2034 oder -3134
Schulungen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1
Patienten und ihre Eltern sollen zu Experten der eigenen Erkrankung werden
Diabetesschulungen werden in der Kinderklinik in unterschiedlicher Form angeboten. Die Schulungen werden von dem Diabetesteam durchgeführt. Es besteht aus spezialisierten Kinderärztinnen und -ärzten, drei Diabetesberaterinnen Kinderkrankenschwestern, einer Ernährungsberaterin, einer Sozialarbeiterin, Physiotherapeuten und Kinder- und einem Jugendpsychologen.
Vermittelt werden umfangreiche theoretische und praktische Kenntnisse, die das Management der Erkrankung für den Patienten und seine Eltern möglich machen sollen. Das Ziel der Schulungen besteht darin, den Patienten und seine Eltern zu Experten für die eigene Erkrankung zu machen.
Initialschulung
Wenn Kinder und Jugendliche an Diabetes mellitus Typ 1 neu erkranken, erfolgt eine umfangreiche praktische und theoretische Schulung. Diese wird stationär durchgeführt und dauert etwa zwei Wochen. Die Schulungen werden nach den Richtlinien der Deutschen Diabetesgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugenddiabetologie durchgeführt.
Folgeschulungen
Die Folgeschulungen werden individuell nach den Wünschen der Patienten durchgeführt. Zum einen dienen hierzu die regelmäßigen Ambulanztermine. Zusätzlich dazu werden Ernährungsberatungstermine nach Vereinbarung vergeben.
Stationäre Gruppenschulungen werden nach Bedarf für unterschiedliche Altersgruppen angeboten.
MVZ Kinder- und Jugendendokrinologie
In der endokrinologischen Ambulanz werden folgende Krankheitsbilder betreut: Wachstumsstörungen (Kleinwuchs, Hochwuchs), Schilddrüsenerkrankungen, Störungen der Pubertätsentwicklung, Störungen der Sexualentwicklung, AGS, Störungen des Calcium- und Knochenstoffwechsels, Adipositas (starkes Übergewicht). Zur Diagnostik gehört immer eine ausführliche Erhebung der Vorgeschichte (Anamnese) und gründliche körperliche Untersuchung sowie das Erstellen einer Wachstumskurve. Ggf. wird eine bedarfsgerechte Diagnostik (Labordiagnostik, radiologische Bildgebung) durchgeführt.
Eines der häufigsten Probleme unserer Patienten ist die Frage, ob eine Wachstumsstörung bzw. ein Kleinwuchs vorliegt. Oft liegt keine krankhafte Wachstumsstörung vor, sondern eine familiärer Kleinwuchs oder eine Entwicklungsverzögerung. Bei Nachweis eines Wachstumshormonmangels lässt sich das Wachstum durch eine Wachstumshormontherapie normalisieren.
Dr. Michaela Kleber
Ärztliche Leitung MVZ Kinder-Endokrinologie
Dr. Juliane Rothermel
Fachärztin für Kinder-Endokrinologie und -Diabetologie