Verbrennungen und Verbrühungen

Thermische Verletzungen gehören im Säuglings- und Kleinkindalter zu den fünf häufigsten Unfallursachen

Bereits Ende der 60-er Jahre wendete sich die Universitäts-Kinderklinik in Bochum schwerbrandverletzten Kindern zu. Ein speziell geschultes Verbrennungs-Team - bestehend aus Schwestern, Pflegern und Ärzten der Kinderklinik - behandelt die thermisch verletzten Kinder. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte der Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil in Bochum werden die Kinder operativ versorgt.

Kleinkinder besonders häufig betroffen

Thermische Verletzungen, d.h. Verbrühungen oder Verbrennungen, gehören insbesondere im Säuglings- und Kleinkindalter zu den fünf häufigsten Unfallursachen. Bei rund 7.000 Kindern jährlich ist eine stationäre Behandlung erforderlich. Bei etwa 3.000 Kindern pro Jahr hinterlassen die Verletzungen lebenslange Narben.

Ursachen für thermische Verletzungen

Im Haushalt lauern viele Gefahren für Kinder. Die häufigste Ursache für eine thermische Verletzung ist das Übergießen mit heißen Flüssigkeiten. Jeder zweite Unfall ist darauf zurückzuführen. Auch der Sturz in heiße Flüssigkeiten kann schwerste Verletzungen nach sich ziehen. In 20 - 30 Prozent der Fälle verbrennen sich die Kinder durch heiße Gegenstände, z.B. Bügeleisen oder Herdplatten. Flammen machen einen geringeren Prozentsatz aus, sind aber umso folgenschwerer. Typische Verbrennungsursachen sind Grillunfälle, Verbrennungen durch Feuerwerkskörper, Spielen mit Streichhölzern oder Feuerzeug. Vorsicht ist auch bei Stromquellen im Haushalt geboten. Gefahren lauern hier insbesondere durch Steckdosen, Kabel und Toaster. Oftmals nicht bekannt ist die große Gefahr, die zum Beispiel durch Lichtbögen von Starkstrom ausgehen kann (z.B bei Klettern auf Strommasten oder Züge).

Wohnungsbrände

39.000 Wohnungsbrände werden jährlich in Deutschland gelöscht, jeder dritte von ihnen wird durch Kinder unter fünf Jahren ausgelöst. Pro Tag sind in Deutschland zwei Brandtote zu beklagen. Drei von vier Todesfällen entstehen durch Rauchinhalation. Rauchmelder können das Risiko, durch einen Wohnungsbrand ums Leben zu kommen, um 80 Prozent reduzieren.

Versorgung am Unfallort

Durch die unmittelbare Versorgung von brandverletzten Kindern am Unfallort können wirkungsvoll Spätschäden vermieden oder vermindert werden. Wir wünschen uns daher sehr, dass möglichst alle Eltern über Maßnahmen der Ersten Hilfe Bescheid wissen. In der Verhinderung (Prävention) von Verbrennungen und Verbrühungen aber liegt die eigentliche Herausforderung zum Schutze der Kinder. Deshalb machen wir uns auch in diesen Bereichen durch Infostände, Fortbildungsveranstaltungen u.a. stark.

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