Prof. Thorsten Schäfer (Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum) hat gemeinsam mit Prof. Christoph Hanefeld (Medizinischer Geschäftsführer des Katholischen Klinikums Bochum) die digitalen Simulationsräume im Institut für Forschung und Lehre (IFL) am Standort St. Josef Hospital eröffnet.
Bereits vor der pandemiebedingten Umstellung von der Präsenz- zur Online-Lehre war die Wichtigkeit der Digitalisierung im Medizinstudium bekannt. Corona hat diese Notwendigkeit noch verstärkt. Damit die Medizinstudierenden die anspruchsvollen Vorlesungen und Seminare in einer gleichfalls hochwertigen, digitalen Form erleben können, wurde IFL ein GreenScreen-Studio zum Streaming und zur Aufnahme digitaler Vorlesungen sowie ein Lehr-OP zur Simulation medizinischer Szenarien eingerichtet.
Der Simulations-OP verfügt ebenfalls über die technischen Möglichkeiten des Streamings und der Video-Aufnahme. Der medizinische Leiter des Simulationszentrums, Oberarzt Dr. Andreas Breuer-Kaiser, und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Marcel Schäfer (beide Katholisches Klinikum Bochum) haben die Räume technisch eingerichtet.
Das Studio ist mit einem PC, einer GreenScreen-Leinwand, professioneller Studio-Beleuchtung, einer HD-Kamera und mehreren Bildschirmen ausgestattet. Die Dozentinnen und Dozenten werden von der Kamera gefilmt und stehen vor der Leinwand, die digital durch Vorlesungsfolien ersetzt werden kann. Alles kann live ins Internet gestreamt oder zum späteren Abspielen als Video gespeichert werden. So entsteht bei den zugeschalteten Studierenden eine ähnliche Situation wie in einem echten Hörsaal, bei dem der Lehrende vor seinen Folien steht und die Zuhörenden direkt anspricht.
Der Simulations-OP bietet mehrere Kameras, eine Audioanlage mit Funk-Headsets, einen PC-Arbeitsplatz zur Videoproduktion und eine Puppe zur Patientensimulation. Hier können medizinische Simulationen aus verschiedenen Kameraperspektiven live gestreamt oder aufgezeichnet werden. Auch dient der Raum durch seine Multifunktionalität (der Einsatz unterschiedlicher medizinischer Bildgebungsgeräte je nach Fachrichtung ist möglich) der Produktion von Lehrvideos unterschiedlicher Disziplinen.
„Unabhängig davon, ob der Studierende hier vor Ort zusieht, im Seminarraum nebenan oder zu Hause vor Handy oder PC – der Lerneffekt ist vergleichbar” - so Dr. Breuer-Kaiser. Für die Ausstattung der Räume wurden Mittel zur Qualitätsverbesserung der Lehre verwendet. Erste Testläufe stießen bei Studierenden und Lehrenden auf positive Resonanz. Das Studio sowie der Simulations-OP sollen allen Lehrenden der Medizinischen Fakultät der RUB für digitale Lehrformate zur Verfügung gestellt werden.