Anlässlich des Deutschen Lebertages am 20. November empfehlen Fachärzte, auffällige Leberwerte nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und diese zeitnah stets ärztlich abklären zu lassen. Dabei ist nicht immer nur zu viel Alkohol die Ursache des Problems...
Das Spektrum der Ursachen erhöhter Leberwerte reicht von Virusinfektionen (z.B. Hepatitis A bis E) über häufige toxisch bedingte oder Fettleber-Erkrankungen bis hin zu Autoimmun-, Gallenwegs- oder seltenen Speichererkrankungen. Viele dieser Krankheiten verursachen meist nur geringe oder erst sehr spät Beschwerden, wie z.B. Müdigkeit oder Juckreiz, denn die Leber „leidet still“ und „wächst leider nicht an ihren Aufgaben!“
Vor diesem Hintergrund ist die 2021 eingeführte Erweiterung der von Ärzteverbänden empfohlenen und durch die gesetzlichen Krankenkassen finanzierte Vorsorge-Untersuchungen um ein Screening auf Hepatitis B und C ab dem 35. Lebensjahr sehr zu begrüßen.
Bei frühzeitiger Diagnose sind die meisten Lebererkrankungen sehr gut behandelbar und bleibende Leberschäden hierdurch zu vermeiden.
Eine kompetente Diagnostik und Therapie auf diesem Gebiet können am ehesten spezialisierte Fachärzte und Kliniken anbieten. Der Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin (Medizinische Klinik I) im St. Josef-Hospital, Prof. Wolfgang E. Schmidt, verdeutlicht, worauf es ankommt: „In unserer Leber- und Infektionsambulanz können wir durch eine frühzeitige und umfassende Abklärung, Diagnosestellung und differenzierte Behandlung fatale Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs vielfach vermeiden. In der Diagnostik stehen uns neben einem modernen Labor und Ultraschall die Entnahme von Lebergewebsproben sowie zeitgemäße endoskopische und radiologische Verfahren zur Verfügung.“ Die oberärztliche Leiterin der Leber- und Infektionsambulanz, Dr. Renate Schlottmann, ergänzt: „Therapeutisch gibt es bei einigen Lebererkrankungen enorme Fortschritte. So ist z.B. die Virushepatitis C heutzutage in den meisten Fällen medikamentös heilbar.“
Jeder diagnostische und therapeutische Aufwand ist hier gerechtfertigt. Denn die Leber ist ein lebenswichtiges zentrales Organ. Sie ist an vielen Stoffwechselprozessen maßgeblich beteiligt und unverzichtbar bei der Entgiftung des Körpers. Und allein schon deshalb sollte uns besser nichts „auf die Leber schlagen“…
Mehr Informationen finden Interessierte unter folgendem Link: http://www.lebertag.org