Nach einem Herzstillstand ist höchste Eile geboten. Sofortige Alarmierung des Rettungsdienstes und Herzdruckmassage sind zwingend erforderlich. Auch wenn der erfolgreich reanimierte Patient ins Krankenhaus kommt, darf keine Zeit verloren werden. Das St. Josef-Hospital Bochum (Klinikum der Ruhr-Universität) arbeitet nach genau festgelegten, professionellen Standards (Cardiac Arrest), für die das Haus nun von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und dem German Resuscitation Council (GRC) als erste Klinik in Bochum zertifiziert worden ist.
„Von der Notaufnahme über die Intensivstation bis zur Versorgung in der Kardiologie oder Neurologie sind die Abläufe auf höchstem Niveau geregelt und werden minutiös eingehalten“, sagt Farhan Ahmad, Koordinator des Cardiac Arrest Centers und Oberarzt der Kardiologie im St. Josef-Hospital (Direktor: Prof. Andreas Mügge). Jeder Mitarbeiter im ärztlichen wie im pflegerischen Bereich hat klar formulierte Regeln, nach denen er vorgeht, um die optimale Qualität der Behandlung zu garantieren.
Von besonderer Bedeutung ist es, die Ursache des Herzstillstands zu klären. Herzprobleme, zum Beispiel ein Infarkt, sind die häufigsten Gründe, es kann aber auch eine Lungenembolie, Hirnblutung oder Hirnverletzung gewesen sein. Je nach Befund kommt der Patient entweder zur Intervention ins Herzkatheterlabor oder bei neurologischen Erkrankungen zum Computertomografen (CT). In dieser Phase der Akutdiagnostik darf keine Zeit verloren werden.
Pro Jahr kommen in Deutschland rund 60.000 Patienten nach vorangegangenem Herzstillstand ins Krankenhaus. Um ihre Überlebenschancen zu verbessern, müssen die Cardiac-Arrest-Regeln in einem ausgewiesenen Zentrum eingehalten werden.