Gefäßspezialisten der Ruhr-Universität Bochum entwickeln neuartigen Kompressionsstrumpf

02.05.2018

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko eine Gefäßerkrankung an den Beinen zu entwickeln. Dies betrifft sowohl die das Gewebe ernährenden Arterien als auch die für den Abtransport zuständigen Venen. Durch die Durchblutungsstörungen kommt es zu schweren Beinen, Schwellneigungen, einer verkürzten Gehstrecke und Hautschädigungen bis hin zum offenen Bein.

Eine der wichtigsten Behandlungsstrategien bei einem Venenleiden ist die Behandlung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen oder Verbänden. „Leider sind die in der Breite häufig genutzten Kompressionsstrümpfe jedoch bei einer Erkrankung der Arterien nicht einsetzbar bzw. ihr Einsatz sogar verboten“, sagt Prof. Dr. Markus Stücker, leitender Arzt am Venenzentrum der Dermatologischen und Gefäßchirurgischen Kliniken.

Vor einigen Jahren wurden bereits spezielle Verbände entwickelt, die auch bei einem kombinierten Gefäßleiden eingesetzt werden können. Diese eigenen sich aber aus rein praktischen Gründen oftmals nur für den initialen Einsatz. Im Verlauf sind Kompressionsstrümpfe für den Patienten einfacher und schneller anzuziehen, ermöglichen eine bessere Laufbewegung und sind auch in normalem Schuhwerk zu tragen.

Auf der Basis neuster wissenschaftlicher Studien und reichhaltiger klinischer Erfahrungen haben die Gefäßspezialisten am Venenzentrum gemeinsam mit Textilingenieuren der Fa. Bauerfeind in Zeulenroda einen medizinischen Kompressionsstrumpf entwickelt, der sowohl die Bedürfnisse bei einem Arterien- als auch Venenleiden berücksichtigt. „Eine erste Fallserie hat bereits gezeigt, dass der Strumpf als sicher einzustufen ist“, sagt Prof. Dr. Stefanie Reich-Schupke, die Leiterin des phlebologischen Studienzentrum am Venenzentrum.

Die aktuelle Untersuchung dient dazu, den Einsatz des Strumpfes an einer größeren Gruppe von Patienten zu testen. In einem Zeitraum von 21 Tagen finden 3 Besuche im Studienzentrum statt, an denen verschiedene schmerzlose Untersuchungen (z.B. Beinvermessung, Ultraschalluntersuchung) und Befragungen erfolgen. Über insgesamt 14 Tage ist der neuartige Kompressionsstrumpf zu tragen. Voraussetzung für eine Teilnahme an der klinischen Studie ist das Vorhandensein von arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen an den Beinen. Den Teilnehmern entstehen durch die freiwillige Teilnahme an der Studie keine Kosten.

Wenn Sie Interesse an einer Studienteilnahme haben, kontaktieren Sie bitte das Phlebologische Studienzentrum am Venenzentrum der Dermatologischen und Gefäßchirurgischen Kliniken telefonisch 0234-8792-274 oder -373 oder via Mail team-phlebo@klinikum-bochum.de. Wir geben Ihnen gerne weitere Auskünfte zu der o.g. Studie.

Großer Andrang beim Tag der offenen Tür im Venenzentrum

28.03.2018

Gemeinsam mit der AOK NORDWEST, der Firma MEDI sowie dem Sanitätshaus Amberg lud unser Venenzentrum (Leitung: Prof. Dr. Achim Mumme, Prof. Dr. Markus Stücker) am Mittwoch (21.3.2018) zum großen Tag der offenen Tür. Nachdem die WAZ, der Stadtspiegel und der Dortmunder City-Anzeiger im Vorfeld in Verbindung mit einer Telefonaktion bereits intensiv berichtet hatten, kamen rund 400 Besucher, um sich über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Venenleiden zu informieren. Stark nachgefragt waren zudem die Messungen von Venen, Gefäßalter und Körperfett, die kostenlos angeboten wurden. Wer darüber hinaus aktiv werden wollte, konnte sich bei der Venengymnastik unter Leitung von Gerlinde Carl (RuhrSportReha) wichtige Bewegungstipps für den Alltag geben lassen. Hier gibt es ein paar Impressionen vom Tag der offenen Tür im Venenzentrum.