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Bewegung ist das Zauberwort
Der Rücken schmerzt, die Schulter zwickt, Knie und Hüften spielen auch nicht mehr richtig mit. Millionen Menschen in Deutschland leiden an Problemen im Bewegungsapparat. Für Axel Kautz, stellv. Leitender Physiotherapeut der RuhrSportReha, ist völlig klar: „Bewegung ist das A und O. Sie lindert Schmerzen und erhält die Funktionen.“ Auch dann, wenn diese Funktionen schon beeinträchtigt sind. Sogar gerade dann: „Je mehr ich mich schone, desto schlechter wird es.“ Oder anders: Wer sich hinlegt, hat verloren.
Zum gezielten Training rät er auch Menschen, deren Gelenke noch völlig intakt sind, die vielleicht gar nicht daran denken, Hilfe nötig zu haben. Von der Prävention zehren sie auch im höheren Alter, dann, wenn jeder Körper zwangsläufig abbaut. Und egal, wie stark diese Erkrankungen ausfallen: Bewegung hilft. „Es geht immer etwas“, sagt Axel Kautz. Der Spitzensportler macht Kniebeugen mit 150 Kilo, der ältere, gebrechliche Mensch mit fünf. Geradezu überschwänglich äußert er sich über Innovationen wie das Elektrofahrrad. Der eine schaltet den E-Antrieb stärker zu, der andere weniger. Alle aber bewegen sich – flexibel je nach Leistungsfähigkeit.
Die RuhrSportReha betreibt die Physiotherapie, Ergotherapie und Massageabteilung des Katholischen Klinikums Bochum. Die Schwerpunkte ihrer insgesamt rund 150 Mitarbeiter sind breit verteilt. Sie reichen von der Geriatrie über die Neurologie bis zur Unfallchirurgie und Orthopädie. Auch Patienten auf Intensivstationen sowie Krebspatienten und Kinder werden physiotherapeutisch behandelt.
Eine besondere Domäne ist der Hochleistungssport. Seit Jahren werden zahlreiche Top-Athleten aus verschiedenen Disziplinen in Bochum betreut. Etwa Daniel Jasinski, Medaillengewinner im Diskuswurf bei den Olympischen Spielen 2014 und mit einer Bestleistung von 67,16 Metern seit Jahren in der Weltspitze. Gerade im vergangenen Jahr hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, sei es im Rücken, am Schambein oder am Ischias-Nerv.
Der 2,08-Meter-Hüne vertraut seit langem auf Axel Kautz. „Hier stimmt die Qualität und auch die nicht minder wichtige persönliche Chemie“, sagt er. Auch die Weltklasse-Hürdenläuferin Pamela Dutkiewicz, der 200-Meter-Sprinter Robin Erewa, die Bob-Nationalmannschafts-Athleten Pablo Nolte, Christopher Weber und Annika Drazek sowie der Deutsche Meister im Degenfechten, Fabian Herzberg, vertrauen auf seine Expertise.
Die Leitenden Physiotherapeuten der RuhrSportReha sind auch wissenschaftlich aktiv und haben enge Kontakte in die führenden Verbände des deutschen Sports. Dazu zählen der DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund), der DLV (Deutscher Leichtathletikverband) und der deutsche Bob- und Schlittenverband. Die Nähe zu den Leistungstrainingszentren Dortmund, Wattenscheid und Winterberg tut ein Übriges. Axel Kautz (52), in jungen Jahren Fallschirmspringer bei der Bundeswehr und ein guter Leichtathlet, hat darüber hinaus einen Lehrauftrag an der Universität Salzburg, ist Mitglied im Lehrteam des DOSB und bildet dort Physiotherapeuten aus, die bei Olympischen Spielen zum Einsatz kommen sollen.
Für ihn macht es nicht viel Unterschied, ob Spitzensportler oder andere Patienten behandelt werden. Auch wenn die Belastungen nicht vergleichbar sind, arbeitet vom Grundsatz her jeder menschliche Körper gleich. Der Physiotherapeut ist stets aufgerufen, nicht nur die Stelle zu beachten und zu behandeln, an der ein Problem akut aufgetreten ist, sondern den Patienten immer ganzheitlich zu sehen: „Die Ursache ist häufig nicht dort, wo es gerade wehtut.“ So kommt die muskuläre Kraftentwicklung immer von den Beinen und damit von unten. Ein Schmerz kann dann aber viel höher im Körper auftreten. Dies herauszufinden, ist für Ärzte und Physiotherapeuten eine oft diffizile Aufgabe.
Für Patienten, egal ob Spitzensportler oder nicht, ist die Physiotherapie auch in anderer Beziehung eine große Chance. Schließlich braucht eine Behandlung mindestens 20 Minuten. Diese lange Zeit ist ein wertvolles Informationsreservoir. Der Behandelte lernt viel über seinen Körper und kann diese Kenntnisse auch in seinem eigenen persönlichen Training nutzen. „Wir müssen auch verbal den Schlüssel zum Patienten finden“, sagt Axel Kautz.
Dieser Weg kann ganz unterschiedlich sein. Es gibt Menschen, die in der Behandlung gar nicht reden möchten, andere wiederum sind wissbegierig und stellen Fragen. Diese Stimmungslage herauszufinden, erfordert Fingerspitzengefühl. Hat man davon genug, entsteht eben jene persönliche Chemie, die Sportler wie Daniel Jasinski hoch einschätzen. Woran macht er eine gute Physiotherapie fest? „Indem sie mir hilft, gut aus Verletzungen herauszufinden. Und wenn man einmal einen guten Physiotherapeuten gefunden hat, bleibt man auch bei ihm.“
Für dieses Jahr jedenfalls hat er wieder große Pläne. Die Deutschen Meisterschaften im August, die Weltmeisterschaft in Doha (Katar) und die lukrative Diamond-League-Wettkampfserie sind fest im Blick.