Das Ethik Komitee wirkt unterstützend auf die christliche Kultur im Katholischen Klinikum Bochum, da im Krankenhausalltag für Patienten, Ärzte und Pflege immer wieder Grenzsituationen entstehen, für die es keine eindeutigen Entscheidungen gibt. Es setzt sich aus Vertretern vieler im Krankenhaus tätiger Berufsgruppen zusammen und ist für alle Mitarbeiter, Patienten und deren Angehörige bei ethischen Fragestellungen ansprechbar. Für die Entscheidungsfindung im konkreten Einzelfall ist es nicht unmittelbar zuständig - hierfür wurde das Instrument der ethischen Fallbesprechung geschaffen.
Wesentliche Aufgaben des Komitees sind:
- Förderung der Durchführung ethischer Fallbesprechungen in den verschiedenen Abteilungen des Klinikums. Hierzu wurden eine Leitlinie erstellt und Moderatoren geschult, die Fallbesprechungen leiten können.
- Erstellen von Leitlinien zu ethischen Fragestellungen, wie z. B. „Wahrheit am Krankenbett“, „Sterben und Tod im Krankenhaus“
- Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen und Qualifizierung von Mitarbeitern zur Bearbeitung ethischer Fallbesprechungen.
- Beratung der Geschäftsführung und Betriebsleitung in ethischen Fragestellungen in den Bereichen Medizin, Pflege und Organisation.
Der Vorstand
Die ethische Fallbesprechung
Wann sollte eine Fallbesprechung einberufen werden?
Wenn bei der Behandlung von Patienten ethische Fragestellungen entstehen. Dabei kann es um die Weiterführung medizinischer Maßnahmen, die Durchführung bestimmter Eingriffe oder um die Frage gehen, wie die Patientenverfügung in der konkreten Situation zu bewerten ist.
Wer kann eine ethische Fallbesprechung anregen?
Jeder, der an der Behandlung eines Patienten beteiligt ist, Patienten selbst und deren Angehörige.
Wie kann eine Fallbesprechung einberufen werden?
Ansprechpartner sind die Ethikbeauftragten der jeweiligen Klinik, die die Fallbesprechung dann kurzfristig einberufen.
Themen, die im Krankenhaus bewegen
Die ethische Fallbesprechung zielt darauf ab, in Grenzsituationen von Medizin und Pflege, z.B. bei der Frage nach lebensverlängernden Maßnahmen, eine ethisch verantwortliche Handlungsempfehlung im Sinne des Patienten zu geben. Gerade in der Intensivmedizin besteht manchmal der Konflikt zwischen intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten und dem Willen des Patienten. In der ethischen Fallbesprechung, zu der Mitarbeiter verschiedener beteiligter Berufsgruppen zusammenkommen, werden die relevanten medizinischen, pflegerischen, ethischen, rechtlichen und sozialen Aspekte besprochen und münden in eine Handlungsempfehlung. Die wird mit dem Patienten und/oder den Angehörigen besprochen. Die letztendliche Entscheidung und Verantwortung für die weitere Behandlung liegen bei dem Patienten oder seinem Betreuer und dem behandelnden Arzt.
Wer nimmt an der Fallbesprechung teil?
Vertreter unterschiedlicher Berufsgruppen, die an der Behandlung des jeweiligen Patienten beteiligt sind. Der Patient selbst oder Angehörige nehmen nicht teil. Die Fallbesprechung wird von einem geschulten Mitarbeiter moderiert.
Was ist Gegenstand der ethischen Fallbesprechung?
Zunächst werden die medizinischen, pflegerischen, sozialen und rechtlichen Fakten für alle dargestellt, dann wird das ethische Problem formuliert. Im Anschluss werden die verschiedenen Handlungsoptionen erörtert dargestellt und ethisch von den Teilnehmern bewertet. Wenn möglich soll ein Konsens über das weitere Vorgehen erzielt werden. Dieser stellt eine Entscheidungsempfehlung dar, die mit dem Patienten und den Angehörigen besprochen wird.
Wer sind die zuständigen Ansprechpartner?
Die Ethikbeauftragten sind erreichbar über die einzelnen Kliniken. Sie werden über folgende Telefonnummern vermittelt:
St. Josef-Hospital Tel 0234/509-0
St. Elisabeth-Hospital Tel 0234/509-80
Marien-Hospital Wattenscheid Tel 02327/807-710
Klinik Blankenstein Tel 02324/396-0
St. Maria-Hilf Tel 0234/8792-377
Martin-Luther-Krankenhaus Tel 02327/65-0
Seniorenstift Maria-Hilf Tel 0234/90200680
Kinderklinik Tel 0234/509-0
St. Anna-Stift Tel 0234/93587-0