- Katholisches Klinikum Bochum
- Zentren
- Centrum für Acne Inversa
Was ist Acne inversa / Hidradenitis suppurativa?
Die Hidradenitis suppurativa (HS), auch Acne inversa (AI) genannt, ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haarwurzeln, bei der folgende Regionen besonders betroffen sind: Achseln, Leisten, Anal- und Genitalregion, Bauchfalten und Falten unter der weiblichen Brust. Häufig beginnen die ersten Hautveränderungen nach der Pubertät und die Erkrankung geht meist mit starken Schmerzen einher. Unbehandelt kann es zur schweren Zerstörung der Haut mit ausgeprägten Vernarbungen und Bewegungseinschränkungen kommen, welche die Lebensqualität der Betroffenen erheblich vermindern kann.
Im Folgenden möchten wir Ihnen gerne einen Überblick über Ursachen, Symptome und Therapie der Hidradenitis suppurativa (HS) / Acne inversa (AI) geben.
Symptome
Zunächst bilden sich tastbare Knoten und Verdickungen, die typischerweise sehr schmerzhaft sind. In späteren Stadien stehen Vernarbungen, Eiteransammlungen und Fisteln im Vordergrund. Diese reichen bis tief in das umliegende Gewebe, können sich spontan entleeren und Eiter, Blut oder ein schlecht riechendes Sekret freigeben. Typisch für die Acne inversa ist ein schubweiser Verlauf. Die Anzahl und Dauer der Schübe können stark variieren.
Ursachen
Eine Entzündung der Haarwurzeln wird als Ursprung der Erkrankung vermutet. Jedoch sind die genauen Ursachen bis heute nicht endgültig geklärt. Mediziner vermuten Risikofaktoren, die den Krankheitsverlauf verschlimmern. Zu diesen zählen insbesondere Rauchen und Übergewicht, sowie mechanische Reibung (z.B. durch Nassrasuren und das Tragen enger Kleidung) und eine vermehrte Schweißneigung. Ebenso können Stress, psychische Belastungen und hormonelle Störungen die Schwere des Verlaufes beeinflussen. Einige Betroffene berichten über weitere Acne inversa Fälle in der Familie, sodass bei einem Teil der Patienten eine genetische Veranlagung vermutet wird. Weitere Erkrankungen, die gehäuft mit einer Acne inversa einhergehen können sind z.B. das metabolische Syndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, rheumatische Erkrankungen, Depressionen und Herzkreislauf-Erkrankungen.
Therapie
Die Therapie ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Als Basis gelten Allgemeinmaßnahmen, die unabhängig vom Schweregrad angewendet werden sollten:
- Ausschalten vorhandener Risiko- und Triggerfaktoren (Nikotinkarenz, Gewichts- und Stressreduktion)
- Trockenhalten betroffener Areale (z.B. Einlegen von Leinenläppchen)
- Tragen weiter Kleidung zur Vermeidung von mechanischer Irritation
- Verzicht auf Nassrasur
- konsequente Körperhygiene mit täglichem Desinfizieren der betroffenen Areale und Hautpflege
Führen diese Maßnahmen nicht zu einer ausreichenden Verbesserung, stehen weitere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.
Bei leichten Formen kann ein Therapieversuch mit antibiotischen oder desinfizierenden Wirkstoffen zur Anwendung auf der Haut durchgeführt werden. Dies wird auch topische Therapie genannt. Bei schwereren Formen können für 10-12 Wochen Antibiotika eingeleitet werden. Bei fehlender Verbesserung kann eine Spritzentherapie mit einem sogenannten Biologikum eingeleitet werden. Die Biologika-Therapie mit Adalimumab ist aktuell die einzige zugelassene medikamentöse Therapie für mittelschwere bis schwere Form der Ance Inversa. Es gibt jedoch eine Vielzahl von neuen Substanzen in der Erprobung. Unser Spezialisiertes Studien-Zentrum informiert Sie gern, ob eine entsprechende Studie für Sie Betracht kommt. Bei akuten, schmerzhaften Eiteransammlungen kann eine chirurgische Entlastung notwendig sein. Bei schwerer Zerstörung von Gewebe sowie Vorliegen von Fistelgängen und Narbensträngen ist die chirurgische Entfernung nach wie vor das Mittel der Wahl. Hierbei gilt meist, dass die Größe der Operationswunden vom Schweregrad und der Ausdehnung der Acne inversa abhängt.
Die Therapieformen können auch kombiniert zur Anwendung kommen, sollten aber stets in Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt auf Grundlage regelmäßiger klinischer Kontrollen durchgeführt werden. Die Behandlung erfordert viel Geduld, da es sich um eine chronisch rezidivierende Erkrankung handelt.
Studienzentrum für Acne Invera und Hidradenitis suppurativa
Als eines der größten Zentren für Akne inversa in Deutschland und Europa beteiligen wir uns in der klinisch-translationalen Forschung und rekrutieren in mehreren klinischen Studien. Dies ermöglicht es, unseren Patienten modernste Therapiekonzepte zur Verfügung zu stellen. Eine Auflistung der Studien finden sie hier
Bei Fragen steht Ihnen das Team unseres dermatologischen Studienzentrums zur Verfügung.
Entlassungsmanagement und Sozialdienst
Akute oder chronische Erkrankungen können für die betroffenen Patienten zu erheblichen Veränderungen in ihrem Alltag führen. Physische, psychische, soziale, berufliche und finanzielle Probleme stellen die Betroffenen vor große Herausforderungen.
Ein zentrales Ziel von Entlassungsmanagement und Sozialdienst ist es, den Erfolg der Krankenhausbehandlung zu sichern. Dafür ist eine frühzeitige Klärung des Nachsorgebedarfes, der persönlichen, familiären und sozialen Ressourcen und der medizinischen Situation notwendig. Gemeinsam mit den Patienten erarbeiten wir ein tragfähiges Konzept, welches mit den am Behandlungsprozess Beteiligten und den Kostenträgern abgestimmt wird. Dazu zählen unter anderem folgende Schwerpunkte:
Pflegerische Unterstützung:
- Pflegedienst für Behandlungspflege (z. B.: Wundversorgung)
- Haushaltshilfen über Krankenkasse
- Vermittlung an Wundmanagement
Wirtschaftliche Hilfen
- Lohnersatzleistungen, Z.B. Krankengeld
- Zuzahlung und Zuzahlungsbefreiung
- Grundsicherung SGB II / XII
- Erwerbsminderung
- Nachteilsausgleich nach SGB IX („Schwerbehinderung“)
Weitere Informationen finden Sie auch hier
Medizinische Leitung
Prof. Dr. Falk Bechara
Leitender Arzt
Dermatologie, Venerologie und Allergologie
So erreichen Sie uns
St. Josef-Hospital
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum
Gudrunstraße 56
44791 Bochum
Telefon 0234/509-0
Telefax 0234/509-3995
info@klinikum-bochum.de
Sekretariat
Telefon 0234/509-3420
Telefax 0234/509-3402
dch-termine@klinikum-bochum.de
Terminvergabe
Mo & Di 13:00 - 15:30 Uhr
Mi & Do 13:00 - 15:00 Uhr
Acne inversa-Sprechstunde
Nur nach Vereinbarung
Do 13.30 - 15.30 Uhr
Fr 13.00 - 15.00 Uhr
Einwilligung für das Abspielen von eingebetteten „YouTube“-Videos
Zur Wiedergabe unserer Videos nutzen wir „YouTube“. Bei der Wiedergabe werden personenbezogene Daten und Informationen aus Ihrem Endgerät zum Zwecke der Einbindung externer Streaming-Inhalte verarbeitet. Dabei werden auch Daten an Google in den USA weitergegeben und dort verarbeitet. Infos über die Funktionsweise, Empfänger und Speicherdauer finden Sie unter den Privatsphäre-Einstellungen. Mit meiner Zustimmung zur Datenverarbeitung bei der Wiedergabe dieses Videos erteile ich mein Einverständnis für alle Video-Streaming-Inhalte des Anbieters auf dieser Website. Die Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit für die Zukunft unter den Privatsphäre-Einstellungen widerrufen werden.
Video
Acne inversa - Gibt es Heilungschancen?
Prof. Dr. Falk Bechara informiert zum Krankheitsbild der Acne inversa und über Heilungschancen.
Einwilligung für das Abspielen von eingebetteten „YouTube“-Videos
Zur Wiedergabe unserer Videos nutzen wir „YouTube“. Bei der Wiedergabe werden personenbezogene Daten und Informationen aus Ihrem Endgerät zum Zwecke der Einbindung externer Streaming-Inhalte verarbeitet. Dabei werden auch Daten an Google in den USA weitergegeben und dort verarbeitet. Infos über die Funktionsweise, Empfänger und Speicherdauer finden Sie unter den Privatsphäre-Einstellungen. Mit meiner Zustimmung zur Datenverarbeitung bei der Wiedergabe dieses Videos erteile ich mein Einverständnis für alle Video-Streaming-Inhalte des Anbieters auf dieser Website. Die Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit für die Zukunft unter den Privatsphäre-Einstellungen widerrufen werden.
Video
Acne inversa - Was hilft? Tabletten, Spritzen oder Skalpell?
Dr. Lisa Scholl, Oberärztin Dermatochirurgie, Vortrag vom 3. Patienten-Informationstag Acne inversa am 16.10.2019
Einwilligung für das Abspielen von eingebetteten „YouTube“-Videos
Zur Wiedergabe unserer Videos nutzen wir „YouTube“. Bei der Wiedergabe werden personenbezogene Daten und Informationen aus Ihrem Endgerät zum Zwecke der Einbindung externer Streaming-Inhalte verarbeitet. Dabei werden auch Daten an Google in den USA weitergegeben und dort verarbeitet. Infos über die Funktionsweise, Empfänger und Speicherdauer finden Sie unter den Privatsphäre-Einstellungen. Mit meiner Zustimmung zur Datenverarbeitung bei der Wiedergabe dieses Videos erteile ich mein Einverständnis für alle Video-Streaming-Inhalte des Anbieters auf dieser Website. Die Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit für die Zukunft unter den Privatsphäre-Einstellungen widerrufen werden.
Video
Psyche und Acne inversa: Depression, Angst und Missbrauch
Dr. Armin Bader, Abteilungsleiter Psychodermatologie und Psychoonkologie, Vortrag vom 3. Patienten-Informationstag Acne inversa am 16.10.2019
Einwilligung für das Abspielen von eingebetteten „YouTube“-Videos
Zur Wiedergabe unserer Videos nutzen wir „YouTube“. Bei der Wiedergabe werden personenbezogene Daten und Informationen aus Ihrem Endgerät zum Zwecke der Einbindung externer Streaming-Inhalte verarbeitet. Dabei werden auch Daten an Google in den USA weitergegeben und dort verarbeitet. Infos über die Funktionsweise, Empfänger und Speicherdauer finden Sie unter den Privatsphäre-Einstellungen. Mit meiner Zustimmung zur Datenverarbeitung bei der Wiedergabe dieses Videos erteile ich mein Einverständnis für alle Video-Streaming-Inhalte des Anbieters auf dieser Website. Die Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit für die Zukunft unter den Privatsphäre-Einstellungen widerrufen werden.
Video
Schmerztherapie bei Acne inversa: Was hilft in welcher Situation?
Angelika Hilker, Fachärztin Anästhesie und Allgemeinmedizin, Vortrag vom 3. Patienten-Informationstag Acne inversa am 16.10.2019